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Mittwoch, 10. April 2024

3Vallées - safe the biggest for last

Zum wahrscheinlichen Saisonabschluss gehts mit dem Skiclub zur Ski"safari" nach Courchevel. "Safari", weil wir zum zweiten Mal nach 2021 an einem Ort bleiben. Diesmal aus freier Entscheidung - das Skigebiet bietet in der Tat mehr als genug Abwechslung für drei Tage. Wir cruisen also durch das riesige Gebiet und geniessen die langen Abfahrten in den drei Tälern. Basis ist das eher mondäne Courchevel, das aus fünf Fraktionen besteht. Wir sind fasziniert darüber, dass die Gondelbahnen von Le Praz und Courchevel-Village hinauf nach Courchevel 1850 bis spät in der Nacht laufen.

Courchevel


Altiport mit Happy L'Ending Bar




Das Gebiet von Courchevel mit 54 Liften besteht aus drei Sektoren: Dem anfängerfreundlichen Montriond, dem anspruchsvollen Saulire - mit einem der besten Sessellifte überhaupt, dem Les Suisses - und dem sportlichen Chemus, wo die Speedrennen der SkiWM 2023 stattgefunden haben.

Meribel









Les Menuires

Das Gebiet von Meribel und Meribel-Mottaret (42 Lifte) zieht sich auf beiden Talseiten hoch mit dem Höhepunkt Mont Vallon, welcher das Tal im Süden abschliesst. Die Abfahrten an der Ostseite (von der Saulire) sind länger als an der Westseite. Wir fahren von Courchevel über den Col de Loze nach Meribel, wie sich der Blick in das Tal und zum Skigebiet öffnet ist schon wahnsinnig beeindruckend.





Val Thorens

Das Gebiet von Les Menuires hat (zusammen mit Saint Martin le Belleville) 31 Lifte. Die Pointe de La Masse mit den langen Abfahrten sehen wir nur von der anderen Seite. Highlight ist die Abfahrt vom Sessellift Granges über eine menschenleere Piste bis nach Les Menuires.




Das Gebiet von Val Thorens (32 Lifte) schliesst das Tal ab mit breiten und nicht zu steilen Abfahrten ab. Wir essen in Downtown und fahren bis zur Portette, bevor wir umdrehen. Und den Fehler machen.

Und den Fehler machen (und ich den Fehler mache), noch kurz hinauf zum Mont Vallon zu fahren, wo doch die Beine und der Schnee schwer werden und vor allem die direkte Abfahrt nach Meribel Mottaret nicht geöffnet ist. Das heisst, wir müssen weitere Lifte nehmen und kommen zu spät nach Mottaret. Das heisst, zum ersten Mal schaffe ich es nicht an den Ursprungsort zurück. Das heisst, wir suchen ein Taxi und finden eins. Dieses Glück freut uns so sehr, dass wir das Taxi von Meribel Mottaret bis Courchevel 1850 nehmen statt bis .....(hochscrollen) .... bis Le Praz, von wo wir die Gondelbahn hätten nehmen können und uns den halben Weg und wohl auch Preis hätten sparen können. Aber was solls, so wurde das Abenteuer vollkommen.

Mont Vallon, als noch alles schön aussah

16 neue Lifte

Tag 1: Verdons, Biollay*, Roc Mugnier*, Pyramides, Ariondaz*, Chapelets*, Aiguille du Fruit*, Grangettes*, Plantrey*

Tag 2: Plantrey, Dou des Lanches, Altiport*, Legends*, Cherferie*, Caves*, Tougnette 2*, Granges", Mont de la Chambre, Cascades, Portette*, Pionniers*, 3 Vallees*, Mont Vallon, Mures Rouges, Plan des Mains*

Montag, 8. April 2024

30./31.03. Bin schon da! Ostertage in Scuol: Snow, Fun and Sahardust (I)

Es ist Ostern, wir sind wieder in Scuol, home of our hearts und wo auch unsere Freunde sind. Und der Saharastaub ist auch schon da. Er legt sich auf den vielen Schnee, so dass die Pisten weiss hervorscheinen. (Dass die Traumpiste weiss scheint liegt an etwas anderem.)

Und ich erinnere mich wieder daran, dass ich als Skilehrer in jungen Jahren mit den Gästen folgendes Gedankenexperiment durchgeführt habe: Würde es euch hier auch so sehr gefallen, wenn der Schnee schwarz wäre?

** English Version **

Easter holidays, we're back in Scuol, home of our hearts and where our friends are. And the Sahara dust is already here. It settles on all the snow, making the slopes appear white. (That the Traumpiste shines white is something different.)

And I remember that as a ski instructor when I was young, I used to conduct the following thought experiment with the guests: Would you like it here as much if the snow was black?



Saharastaub auf Champatsch

Traumpiste auf Wiese

A revair Scuol, bis nächsten Winter

Dienstag, 19. März 2024

15.-17.03.2024 Portes du Soleil: Den Worten Taten folgen lassen

Vor nicht allzulanger Zeit habe ich im Tages Anzeiger geschrieben, dass mir die Portes du Soleil als Cruising-Gebiet sehr gefallen - und here we are: Drei Tage cruisen im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich mit Hotel in Les Crosets und damit mit richtigem Ski-in-ski-out! Schnee hat es auch (meistens jedenfalls) und das Wetter spielt eigentlich auch mit - bis auf Freitag Nachmittag, an dem wir verregnet werden - aber so richtig.

15.03. Die Runde nach Les Gets

Am ersten Tag ist unser Ziel Les Gets, der von uns aus am weitesten entfernte Ort. Wir fahren hoch zur Mossette, hinunter nach Avoriaz - immer wieder faszinierend - und von dort bis nach Super-Morzine. Beim letzten Lift - Zore - liegt kein Schnee mehr, also heisst es mit dem Sessellift hinunter zur Gondelbahn, die uns nach Morzine hinunterführt, in meinen Augen dem Hauptort der Portes-du-Soleil. Dort wurde seit meinem letzten und einzigen Besuch (muss vor 2006 gewesen sein) eine neue Gondelbahn gebaut, die uns auf Pleney bringt. 

Unten zum Ort hin liegt kein Schnee mehr, schade, weil die Talabfahrten vielversprechend aussehen. An meinen letzten Besuch erinnere mich aber ehrlich gesagt nur vage, deshalb weiss ich auch nicht mehr, ob wir damals die Talabfahrten fahren konnten. 

Von Pleney fahren wir nach Les Gets, dort wechseln wir die Strassenseite und fahren hinauf zum Mont Chery, der knapp 700m höher liegt als Les Gets - so richtig viele Verticals gibt es hier nicht. Doch der Berg hat auf drei Seiten drei schöne Abfahrten, vor allem der TS Chery Nord auf der Rückseite und der TS Planeys auf der Ostseite des Gipfels gefallen sehr. 

Auf der anderen Seite von Les Gets befindet sich der grössere Teil des Skigebiets von Morzine-Les Gets. Dieser Teil besteht aus zwei Tälern - Les Chavannes von Les Gets aus und Charniaz/Chamossiere von Morzine aus, die über zahlreiche Lifte über den Bergrücken Pleney verbunden sind. Die hintersten Lifte sind auch hier die besten: Ranfoilly, Chamoissiere und La Pointe de Nyon. Die Lifte können auch nichts dafür, dass es stark zu regnen beginnt, und dass wir von ganz zuhinterst nochmals ganz nach vorne und nach Les Gets hinunter müssen, weil mir dort noch die neue Gondelbahn Chavannes fehlt. Eigentlich möchten wir nicht mehr aus der trockenen Gondel steigen, denn es fehlen noch 5 Sessellifte und 2 Gondelbahnen, bis wir endlich wieder in der trockenen Schweiz sind. Ob die Kleider bis morgen trocknen?

16.03. Die Runde nach Châtel im Uhrzeigersinn

Die Kleider und vor allem die Handschuhe sind wie durch ein Wunder trocken, und das Wetter scheint besser zu sein - aber auch der Vortag begann mit Sonnenschein. Wir haben 2 Stunden Zeit, bis wir den Dritten im Bunde auf Planachaux abholen müssen. 

Wir fahren wieder nach Avoriaz, machen dort den Lac Intrets, wechseln dann wieder auf die andere Seite von Avoriaz, fahren hinunter zur neuen Gondelbahn Ardent, von wo drei neue Lifte in einer Reihe hintereinander hinauf zur französisch-schweizerischen Grenze führen. Noch zwei Lifte und wir sind pünktlich am Treffpunkt auf Planachaux. 

Nachdem wir das Gepäck im Hotel verstaut haben fahren wir wieder über die Mossette, aber diesmal nach Plaine Dranse in Richtung Châtel. Unser Ziel: Die Runde Châtel - Morgins im Uhrzeigersinn. In dieser Richtung habe ich sie noch nie gemacht. Wir sind sehr überrascht über die vielen Leute auf der Piste, hier sieht es gar nicht aus, als sei eine Art Zwischensaison. Auf der Linga-Seite sind die Pisten sind bis ins Tal beschneit - doch weil es über Nacht nicht gefroren hat, ist der untere Teil jeweils sehr schwierig zu fahren. Die Abfahrten gefallen mir sehr, besonders die Abfahrt vom Echo Alpin nach Châtel: Diese war an der Junioren Ski-WM 2024 auch Ort der Speedrennen. 

Allerdings ist die Freude dann vorbei, auf der Nordseite von Châtel liegt kein Schnee, dafür eine Überraschung: Wir müssen mit dem Bus nach Morgins zurück. Allerdings darf kein Schweizer Bus in Frankreich und kein französischer Bus in der Schweiz fahren, auch wenn es nur wenige Kilometer sind. So fahren wir mit einem französischen Bus bis zur Grenze Frankreich-Schweiz. Dort wechseln wir dann in den Schweizer Bus und fahren die paar Minuten bis zur Talstation in Morgins. Es hat etwas von Gefangenenaustausch dort an der Grenze. Immerhin müssen wir nicht wie angekündigt die 100 Meter zu Fuss laufen. 

In Morgins fahren wir dann über Champoussin zurück nach Les Crosets. Die Pisten sind leer, kaum Skifahrer unterwegs, keine Menschen am Lift, es gibt auch keine Musik dort - nicht wie in Frankreich - kurz: Es wirkt tot auf dieser Seite des Skigebiets.

17.03. Grandes Combes von Avoriaz

Wir fahren wieder von der leeren Schweizer Seite auf die bevölkerte französische Seite des Skigebiets und fahren zweimal einen der Höhepunkte der Portes du Soleils: Die Weltcup Piste bei den Grandes Combes. Die Buckelpisten lassen wir diesmal aus, dafür geniessen wir die gut 800 Höhenmeter hohe Abfahrt bis nach Le Prodain hinunter gleich zweimal, von wo uns die neue 3S Seilbahn Prodain wieder hinaufführt ins volle Avoriaz und am Schluss wieder in die leere Schweiz. 

Liegt es daran, dass die Schweiz kaum Restaurants hat, weil die Preise viel höher sind als in Frankreich? Oder dass die Hütten in Frankreich heimeliger sind als in der Schweiz? Wir rätseln noch und rätseln noch und bitten um Geduld.... trotz der ungelösten Rätsel sind wir am Schluss wieder begeistert über die zahlreichen Möglichkeiten der Portes du Soleil. Und über die 16 neuen Lifte.

15. März 2024: 28 Lifte / 27 Fahrten / 7 neu (*)    
Mossettes-Suisse, Brochaux*, Séraussaix*, Zore, TLC Super, TC du Pleney*, Bélvédere*, Chavannes-Express, Pointe, TC Chery,  Chery Nord, Planeys, Grande Ourse, Perrieres Express, Graind d'Or Express, Ranfoilly*, Chamossière, Les Troncs*, du Près Favre, Pointe de Nyon, la Charniaz, TC Chavannes, Croix, Folliets du Golf, Proclou*, Mossettes-France, Gueilly*, Crosets

16. März 2024/ 18 Lifte / 19 Fahrten / 7 neu
Grand-Conche, Lac Intrets*, Tour, TC Ardent*, Léchère*, Cases, Croset, Planachaux, Grand-Conche, Chaux Fleurie, Rubs*, Pierre Longue*, Chaux-des-Rosees, Les Combes, Gabelou*,  TC Morgins*, Truche, Bochasses, Aiguille de Champeys, Pointe de L’Au

17. März, 2024 / 12 Lifte / 17 Fahrten / 2 neu

Grand-Conche, Cubore, Lac Intrets, TC Prodains Express*, Lac Intrets, Prodains Express, Lac Intrets, Tour, Léchère, Mossettes-France, Gugeilly, Pointe de L’Au, Pointe de L’Au, Crosets, Hameau*, Mossettes-Suisse

















Sonntag, 10. März 2024

08. März 2024: Flumserberg (English version below)

Es ist schon eine Weile her seit meinem letzten Besuch hier in der Nachbarschaft: 2010 war ich zum letzten Mal hier oben und dort nur in begrenzten Massen. 

Mit dem Zug sind es von Zürich nach Unterterzen 1:11 Std. ohne Umsteigen (nur am Wochenende) oder 58 Minuten mit Umsteigen. Retour dasselbe. Das ist ziemlich wenig, wenn ich mich an unsere letzte Heimfahrt von Tschiertschen erinnere, wo wir nur von der Brunau bis zum Autobahnende in Wiedikon 45 Minuten im Stau gestanden sind. Und mit Snow'n'Rail wirds sogar finanziell interessant

Die Gondelbahn führt uns hinauf zum Tannenboden, die ganze Fahrt hindurch können wir uns an der wunderbaren Aussicht auf den Walensee kaum satt sehen. Oben mieten wir uns ein Schliessfach (Schlüssel gibts bei der Info links von der Kasse) und wechseln die Schuhe - alles sehr entspannt. Anschliessend gehts mit dem Bergjet (2019) hinauf zum Maschgenkamm, wo unsere Abfahrten starten: Seeben (2009), Tannenboden, Maschgenkamm mit den Sessellliften, hoch zum Leist (2014), von dort endlich endlich zum "neuen" Bereich des Skigebiets – Panüöl – der bereits vor 10 Jahren eröffnet wurde: Ein Verbindungsskilift (Plattis, 2013) sammelt die Abfahrten, die vom Leist auf der Südseite hinabführen, und bringt die Schneesportler:innen zum Sessellift Panüöl (2013) und von dort wieder auf den Maschgenkamm. Eine sinnvolle Erweiterung des Skigebiets, wenn ich das zu diesem späten Zeitpunkt und als Outsider so beurteilen kann. Nach einem Mittagsrast im Hotel Seebenalp machen wir uns auf auf die "andere" Seite, zur Prodalp. Von dort bei ganz unten knappen Schneeverhältnissen hinunter nach Tannenboden (1220m) und dann noch ein paar Abfahrten bei guten Verhältnissen am Prodkamm, bevor wir wieder nach Tannheim zurückkehren, bei der Talstation einen verdienten Schluck trinken, Schuhe wechseln, die Gondelbahn zurück nach Unterterzen nehmen und von dort den Zug nach Zürich. Eine tolle runde Sache, die nach einer Wiederholung ruft.

Und 5 neue Lifte gabs auch noch:

Gondelbahn: Bergjet
Sesselbahnen: Seeben, Leist, Panüöl
Skilift: Plattis

** English Version **

It's been a while since my last visit here in the neighborhood: 2010 was the last time I was up here and only in limited crowds. 

It's 1 hour and 11 minutes  by train from Zurich to Unterterzen without changing trains (only at weekends) or 58 minutes with a change (return journey the same). That's pretty quick when I remember our last trip home from Tschiertschen, where we were stuck in traffic for 45 minutes just from Brunau to the end of the highway in Wiedikon (1 mile). And with Snow'n'Rail it's even financially interesting

The cable car takes us up from Unterterzen to Tannenboden, and we can hardly get enough of the wonderful view of Walensee the whole way up. At the top, we rent a locker (keys are available at the information desk to the left of the ticket office) and change our shoes - all is very chilled. Afterwards, we take the Bergjet-Gondola with its stylish gondolas (new built 2019) up to the Maschgenkamm, where our runs start: Seeben (new built 2009), Tannenboden, Maschgenkamm with the chairlifts, up to Leist (new built 2014), from there finally to the "new" part of the ski area - Panüöl - which opened 10 years ago: A connecting ski lift (Plattis, new built 2013) collects the runs that lead down from the Leist on the south side and takes snow sports enthusiasts to the Panüöl chairlift (new built 2013) and from there back up to the Maschgenkamm. This extension of the ski area makes sense, if I can judge it that way at this late stage and as an outsider. After a lunch break at Hotel Seebenalp, we make our way to the "other" side, to Prodalp. From there, with snow conditions at the very bottom, down to Tannenboden (1220m) and then a few more descents in good conditions on the Prodkamm, before we return to Tannheim, have a well-earned drink at the valley station, change shoes, take the gondola back to Unterterzen and from there the train to Zurich. A great all-round experience that calls out for a repeat.

And not to forget: 5 new lifts are noted this day too!

Bergjet - stylische Gondeln
Vor dem Leist

Panüöl

Blick zum Maschgenkamm

Twärchamm

Letzter atemberaubender Blick zum Walensee

Sonntag, 3. März 2024

24. Februar 2024 Gürgaletsch und Tschiertschen

Gürgaletsch - eine der Skiliftperlen überhaupt

Da hat uns das Schicksal von seiner Schippe genommen: Das Skigebiet bekommt dank einer grösseren Sammelaktion eine Finanzierung von 1.2 Mio CHF (das ist der Preis für zwei kleinere Maiensässe in Tschiertschen-Praden mit geringem Ausbaustandard Link) und kann damit den Betrieb für die nächsten rund 10 Jahre sichern. Das mittelgrosse Skigebiet, das in meiner Wahrnehmung irgendwo "unterhalb" des Skigebietsriesen Arosa-Lenzerheide liegt, befindet sich damit in trauriger Gesellschaft mit Belalp. Grächen, Hochwang, Jaun und doch einen Schritt weiter als die anderen genannten Skigebiete, denn im Gegensatz zu ihnen hat Tschiertschen die Weiterexistenz des Skigebiets vorerst gesichert.

Wie knapp es um Tschiertschen stand ist mir nicht bewusst, als wir an diesem Samstag in Tschiertschen für den Skiplausch des Skiclub Altstetten ankommen. Es hat geschneit und es sieht nach Winter aus, war aber doch zu warm. als dass der Schnee auf der Strasse geblieben wäre - auf 1300m Höhe. An die höheren Temperaturen habe ich mich noch nicht gewöhnt. Kein Skitag in diesem Winter, an dem der Schnee Frühmorgens unter den Skischuhen geknirscht hat (vielleicht war es in Guarda mal kalt, als wir auf den Skibus gewartet haben?).

Wir verzichten auf den kleinen Shuttlebus, der den auf der einen Seite des Dorfs liegenden Parkplatz mit dem auf der anderen Dorfseite liegenden Sessellift verbindet, und spazieren gemütlich durch die pitoreske Walsersiedlung mit den alten Holzhäusern. Diese "Ankommenserfahrung" ist in meinen Augen einmalig!

Bei meinem ersten Besuch hier (Tour de Chur 2021) hatte ich nur knapp eine Stunde Zeit, diesmal einen ganzen Tag. Zeit, sich etwas mehr auf das Skigebiet einzulassen. Der erste Sessellift ist ein kuppelbarer und damit schneller 4-er Sessellift, er bringt uns hinauf zur Waldstafel, von wo der nächste Sessellift hinauf zu den Hüenerchöpf führt. Von hier gibt es drei Möglichkeiten: Wieder runter zum Sessellift, nach Süden zum Gürgaletsch-Skilift (der aktuell aber noch wegen Lawinengefahr geschlossen ist) oder nach Westen zum Skilift Jochalp. Dort fahren wir hin und machen ein paar Tiefschneeabfahrten im sicheren Gelände. 

Noch vor dem Mittagessen treffe ich einen Local, der mich auf zwei Fahrten mit dem berühmt-berüchtigten Skilift Gürgaletsch mitnimmt (danke HJ!), und mir die Geschichte von Tschiertschen näher bringt - ohne ihn wäre mir die dramatische Situation, in der sich das Skigebiet befand, nicht bewusst gewesen. Der Gürgaletsch-Skilift überwindet auf 1200 Metern Länge 480 Höhenmeter und zählt mit knapp 40% mittlerer Neigung zu den steileren Skiliften, die ich gefahren bin. Unten beim Lift teilt uns der Liftmensch noch einmal mündlich die Lawinengefahrenstufe mit, damit wir die Absperrungen auch ja ernst nehmen. So persönliche Warnungen bekommen nocheinmal mehr Bedeutung als ein "3" auf einer Tafel. Da die Sicht praktisch null war und ich den Berg nicht kenne, war für mich ein  Freeride-Abenteuer sowieso off-limits, aber ich glaube nun erahnen zu können, was für ein grosses Freeride- Potential rund um den 2441m hohen Berg besteht, nicht nur auf der 1000 Höhenmeter tiefen Abfahrt bis nach Tschiertschen (Link)  sondern so wie ich es verstanden habe auf rund 210° von der Bergstation aus gesehen. Ein Prachtslift also, der noch einmal an Mythos gewinnt dadurch, dass er am Nachmittag wegen Sturm geschlossen ist. Man muss also auch ein wenig Glück haben!

Zum Lunch treffen wir uns im Furggis mit der Gruppe, und am Nachmittag machen wir bei zunehmendem Wintersturm-Feeling noch ein paar Abfahrten am Hüehnerköpfe. Endlich wird es kalt, der Schnee stiebt und bald schon sind wir ziemlich alleine auf der Piste, was ich sonst immer sehr schätze, was mich nach dem Gespräch mit HJ und vor dem Hintergrund des Beinahe-Aus des Skigebiets nun aber sehr ins Grübeln bringt.

Neuer Lift (6006): Gürgaletsch